Trübes Wetter, Regen – Zitrusdüfte hellen die Stimmung auf! Mein Zitronenzucker, den ich immer vorrätig habe zum Kochen und Backen war alle und ich habe mir einen neuen Vorrat angelegt. Das ist denkbar einfach: Biozitronen waschen, Schale abraspeln und mit Zucker vermischt in ein Schraubglas – fertig! Jetzt gibts noch eine Tasse heiße Zitrone.
Übrigens sind die grünen Zitronen genauso reif wie die gelben, das liegt nur an der Erntezeit. Wenn die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht groß genug sind baut sich das Chlorophyll ab und die Zitronen werde gelb. Im konventionellen Anbau werden sie für den Farbwechsel begast.
Herbst ist einfach eine schöne Jahreszeit. Ja, es wird kälter und dunkler, dafür wartet drinnen ein warmes Feuer und Tee, den man womöglich selbst über den Sommer gesammelt hat. Es ist Zeit für Apfelkuchen, Zwiebelkuchen, neuen Wein. Und die Farben des Herbstes, wenn das Wetter schön ist (und beinah jedes Wetter ist schön) sind unvergleichlich. Da leuchten die Schlehen mit den Hagebutten und dem Weißdorn um die Wette, die Blätter verfärben sich, Kastanien schmeicheln der Hand und der Wäsche, Nüsse und Maronen wollen vernascht werden, überall ist Fülle…. es ist einfach wundervoll.
Kräuter und Gewürze haben „Superkräfte“. Lavendel, Thymian, Rosmarin und Salbei beispielsweise wirken antiviral, antibakteriell und bis auf den Salbei auch fungizid. Diese Wirkung haben auch Knoblauch und Ingwer. Außerdem sind sie wohlriechend und/oder einfach eine köstliche Würze.
Ich nutzte die ätherischen Öle von Lavendel und Bergamotte gerne im Staubsaugerbeutel (heute sauge ich nicht mehr), man kann sie aber auch ins Putzwasser geben oder in eine Duftlampe.
Und natürlich einfach mit ihnen ein leckeres Essen zubereiten, ganz im Sinne von Hippokrates „Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein. Ebenso sieht es auch die traditionelle chinesische Medizin, die meint, dass die Gesundheit in der Küche beginnt.
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Vier-Diebe-Essig ist ein sehr altes Rezept, von dessen Entdeckung folgende Geschichte erzählt wird: 1630 wütete die Pest in der südfranzösischen Stadt Toulon. 4 Männer wurden dabei erwischt, wie sie ohne Furcht Leichname ausplünderten. Die Ratsherrn, die über die Diebe zu Gericht sassen, versprachen, sie davonkommen zu lassen, obwohl auf Leichenfledderei die Todesstrafe stand – wenn die Männer ihr Geheimnis preisgäben, wie sie sich vor der Ansteckung mit der Pest geschützt hatten. Die Diebe verrieten ihr «Geheimrezept» und wurden in die Freiheit entlassen.
Dafür lässt man Salbei, Lavendel, Rosmarin und Thymian in gutem Essig für 2 – 3 Wochen ziehen. Ich stelle meine Auszüge immer in die Sonne. Danach wird sauber abgefiltert. Im Winter kann man getrocknete Kräuter ansetzen, die man an einen warmen Platz stellt.
Man kann den Essig in der Raumluft zerstäuben, ins Badewasser geben, damit gurgeln bei Halsentzündungen (dafür mit Wasser verdünnen) oder ganz einfach in der Küche verwenden. Dann kann man auch noch Knoblauch, zufügen.
Was kocht man im Winter? Da gibts doch kein Gemüse. Falsch! WIr kennen sie kaum noch, die einheimischen Wintergemüse und wissen nichts mehr damit anzufangen. Kürzlich sprach ich mit einer Freundin über Steckrüben und so beginne ich einfach mal mit einem Steckrüben-Rezept. Ohne Bild, dafür mit umso mehr Genuss.
Gratinierte Steckrübe mit Käse-Nuss-Kruste
3 – 5 Tongku-Pilze oder Steinpilze
1 mittelgroße Steckrübe (ca. 1 kg)
1 Zwiebel
200 ml Sahne
200 ml Brühe (das Pilzwasser verwenden)
100 ml Milch
Salz
Pfeffer
Muskat
1 – 2 Handvoll gehackte Walnüsse
150 g alter Gouda oder Old Amsterdam
Pilze, mit heißem Wasser bedeckt, ca. 15 Min. einweichen. Steckrübe schälen und in sehr feine Stifte raspeln. Zwiebeln fein hacken. Pilze abgießen und in feine Streifen schneiden. Steckrübe, Zwiebeln und Pilze in eine Auflaufform geben und mischen. Sahne, Brühe, Milch, Salz, Pfeffer und Muskat verrühren und über das Gemüse gießen. Bei 200 Grad (Umluft 180 Grad/Gasherd Stufe 3) 1 Stunde zugedeckt backen. Käse reiben und mit den Walnüssen vermischen und über den Auflauf streuen. Weitere 15 Min. bei gleicher Temperatur gratinieren.
Die Tage darf ich am Rad drehen – ich spinne Hundewolle im Kundenauftrag. Die ersten Knäuel sind fertig und wunderschön. Und mein Kater unterstützt mich tatkräftig.
Spinnen und Märchen vom Spinnen
Für Schulen, Kindergärten, Altersheime, Feste….
Mit meinem Spinnrad und meiner Handspindel komme ich zu euch und erzähle Märchen vom Spinnen. Die Kinder lernen den Unterschied zwischen Spinnrad (Rumpelstilzchen) und Handspindel (Dornröschen) kennen, erfühlen verschiedene Fasern und erfassen, was beim Spinnen mit diesen passiert.
Warum verliert man manchmal den Faden beim Erzählen? Wie ist das, wenn der Geduldsfaden reißt? Warum ist es wichtig, die Fäden in der Hand zu halten (die drei Nornen, Frau Holle)? Und was hat die Brennessel mt dem Spinnen zu tun? Das werdet ihr alles erfahren.
Zum Andenken bekommt jedes Kind ein bunt gezwirntes Armband.
Auf Wunsch komme ich in Gewandung.
Ca. eineinhalb Stunden, 125,– incl. Anfahrt bis 10 km, darüber -,50/km.
Frühling, Sommer und Herbst im Glas – mein Tee „Alles in Einem – Einer für Alles“ ist frisch gemischt und abgefüllt. 38 Kräuter, Blüten und Früchte bringen die Sonne in die Teetasse. Alles aus Wildsammlung oder Eigenanbau. 200 ml Glas für 6,– solange der Vorrat reicht.
Für die Köche und Genießer unter euch gibts aus eigener Ernte ganz frisch und höchst aromatisch Rosmarin, das 200 ml Glas zu 5,–.
Ihr könnt daraus auch Tee brühen, wenn ihr was zum Kreislauf anregen braucht aber keinen Kaffee wollt oder vertragt. Im Badewasser wirkt er wärmend und durchblutungsfördernd. Auch als Räucherung ein kraftvolles Kraut zur Raumreinigung sowie für Übergangsriten aller Art wie Tod und Abschied oder aus Depression zurück ins Leben finden. Ebenso auch als Anregung für die Liebe, aphrodisierend, herzöffnend, belebend.
Schwangere und Menschen mit hohem Blutdruck sollten Abstand von Rosmarin nehmen.
Gefüllte Weinblätter
Alles wächst und auch die Reben müssen wieder ewas ausgelichtet werden. Dies nehme ich immer zum Anlass gefüllte Weinblätter zuzubereiten. Die schönen Blätter lasse ich etwas anwelken und bereite währenddessen die Füllung zu. Dann verarbeite ich sie so frisch wie sie sind.
Waraq Ainab : Tomaten-Reis-Füllung für Weinblätter
2 – 3 Zwiebeln schälen und feinwürfeln,
2 – 4 Knoblauchzehen schälen und feinhacken oder pressen, mit
3 Teecups Reis und
1 Dose Tomatenstücke oder Pizzatomaten mischen, mit
2 geh. TL gemahlenem Kreuzkümmel,
2 geh. TL Korianderpulver,
2 geh. TL edelsüßem Paprikapulver,
1/2 TL rosenscharfem Paprika,
1/2 TL gemahlenem Piment,
etwas Zimt und
Pfeffer würzen.
Ich würze zusätzlich gerne mit
1 – 2 TL Sambal,
1 — 2 TL getrocknetem Dill und füge
100 g Mandelstifte und
100 g Rosinen zu.
Nochmals gut mischen und möglichst noch 1/2 – 1 Stunde quellen lassen,
dann läßt sich die Füllung noch besser verarbeiten. Man kann sie aber
auch sofort verwenden. Weinblätter wie oben beschrieben damit füllen.
Diese Weinblätter eignen sich besonders gut für ein sommerliches
Picknick z. B. im Freibad – sie sind schön leicht, und da sie ohne Fleisch
sind, setzt ihnen Wärme auch nicht so leicht zu.
Phänologischer Kalender
Wie bestimmt man die Jahreszeiten, wenn es doch regional unterschiedlich Temperaturen gibt und somit die Natur nicht überall das gleiche Stadium der Entwicklung hat? Vielleicht habt ihr schon über den phänologischen Kalender gehört oder gelesen. In ihm werden 10 und nicht 4 Jahreszeiten, so wie wir sie üblicherweise kennen, beschrieben. In diesem Kalender bestimmen meist die Blüten bestimmter Pflanzen, den Beginn der Jahreszeit. Sie werden auch Zeigerpflanzen genannt. Es wird darauf geachtet wann die Zugvögel wiederkommen, die ersten Blüten sich öffnen, wann die ersten Früchte an Bäumen und Sträucher ansetzen und Bäume ihr Laub abwerfen. Dies geschieht jedes Jahr und doch immer wieder anders, denn die Pflanzen – und Tierwelt kennt kein genaues Datum für eine Jahreszeit. Es können daher Unterschiede von bis zu 6 Wochen entstehen.
Der Frühsommer beispielsweise, der etwa von Ende Mai bis Ende Juni geht, beginnt mit der Blüte des Holunders, der Hecken- und Pfingstrosen und des Weißdorns. Der Klatschmohn leuchtet rot, die ersten Erdbeeren reifen und bald darauf gibt es Kirschen. In lauen Sommernächten zirpen die Grillen und die ersten Jungvögel verlassen ihre Nester.
Und wenn dann die Linden mit ihrem Duft betören, die Wegwarte am Wegesrand wartet und die Kartoffeln zu blühen beginnen haben wir Hochsommer.
500 g Schlehen oder mehr mit ca. 300 g Zucker und 1 l Schnaps in einem großen Glas ansetzen und ca. 4 Wochen an einem Warmen und/oder sonnigen Platz stehen lassen. Immer wieder schütteln bzw. umrühren. Wenn sich nach dieser Zeit der Zucker gelöst hat, kann man abfiltern und in Flaschen füllen. Nach Belieben kann jetzt nachgesüßt werden.
Bereits beim Ansetzen kann man dem Ganzen nach Geschmack auch Zimt, Nelken oder was man für passend hält zum Aromatisieren zufügen.
Dieses wunderbare Gewächs gedeiht in einer Zinkwanne bei mir hinterm Haus. Und veranlasst mich zu der Frage:
Wo ist die Grenze zwischen Heilen, gesund essen, gut essen?
Oder um es mit Hippokrates zu sagen: Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.
Die Aubergine ist ein Nachtschattengewächs – Solanum melongea. Die grünen Teile, Blätter und Stängel, enthalten, wie auch die übrigen Nachtschattengewächse, giftige Alkaloide. Aber die wollen wir ja auch nicht essen.
Das Fruchtmark der Auberginen enthält Wirkstoffe aus der Saponingruppe. Mit Schale zubereitet besitzt sie eine anregende Wirkung auf die Leber- und Gallentätigkeit. Zudem kann dieses Gemüse die Verdauung fördern und krebshemmende Effekte erzielen.
Die Frucht wirkt abführend, cholesterinsenkend, erweichend, gallentreibend und harntreibend. Besonders das Fruchtwasser der Aubergine soll sich positiv auf Rheuma, Ischias und Nierenleiden auswirken.
Kürbis ist eine Beere. Sie ist hilfreich bei Prostatbeschwerden und bei Problemen des Harnapparates. Man bekommt Kürbiskernpräparate im Handel, kann dazu jedoch einfach die gerösteten Kerne knabbern. Isst man 300 g der geschälten Kerne und nimmt eine Stunde später einen EL Rhizinusöl, so treibt dies Bandwürmer aus. Auch dem Verdauungssystem tut er wohl und wird deshalb auch gerne für Babybrei verwendet. Leckere Möglichkeiten der Zubereitung gibt es genug .
Die Walnuss ähnelt im Inneren einem Gehirn. Nach der Signaturenlehre hielt man sie in früheren Zeiten also für hilfreich für das Gehirn. Jetzt kann man über diese Herangehensweise lächeln, doch es ist erwiesen, dass sie durch die vielen B-Vitamine gut für dasselbe ist, ebenso fürs Herz. Die Blätter und grünen Früchte sind bitter, unterstützen somit die Leber – wie Maria Treben so schön formuliert: … so gut, dass nicht mal mehr der Alkohol im Likör schadet. Ebenfalls wirken die Blätter als Tee getrunken lymphausleitend. Oder du brühst dir eine ganze Wanne Tee und machst ein Fußbad bei Schweißfüßen. Und zu guter Letzt: Insekten mögen den Geruch der Blätter nicht. Ich habe dies schon mit Erfolg getestet und mir Blätter unters Shirt drapiert. Da es gut warm war, war ich wohl ausreichend von diesem Duft umwabert und hatte den Rest der Party meine Ruhe vor Blutsaugern.
Und da mir die praktischen Dinge immer die liebsten sind hier ein Rezept:
Walnusslikör
Grüne Walnüsse bis Johanni gesammelt grob zerkleinern, in ein großes Glas füllen, eine Vanillestange, einige Kaffeebohnen zufügen, Zucker und Schnaps im Verhältnis knapp 1 : 3 zufügen und gut 4 Wochen in der Sonne oder an einem warmen Ort ziehen lassen. Dabei öfter mal schütteln. Gut durchfiltern und in Flaschen abfüllen. Stärkt die Leber und ist gut für die Verdauung.
Ein schönes und ganz einfaches Sommeressen, vegan und so unkompliziert als Fingerfood:
Kartoffel-Bulgur Kofta
Bulgur mit heißem Wasser übergießen, zudecken und quellen lassen.
Kartoffeln kochen, schälen und zerdrücken
Zwiebeln würfeln, anbraten,
Tomatenmark und Salz , nach Belieben Paprika, scharfer Paprika, Zitrone dazu,
alles vermengen und zu Laibchen formen.
Gründonarstags-Neunerlei
An einem Donar geweihten Tag im zeitigen Frühjahr, wenn das erste Grün zu ernten war, kochten sich unsere Vorfahren ihr Gründonarstags-Neunerlei. Das war ihre Frühjahrskur und sie glaubten sich damit übers Jahr allerlei an Behexung und Zipperlein vom Leib zu halten. Zu Recht, denn die Kräuter reinigen den gesamten Organismus und bringen wieder Schwung und Energie.
Neun-Kräuter-Suppe
In etwas Öl oder Butter Grünkernanrösten, mit Wasser aufgießen und fast weich kochen. Salz, Pfeffer und nach Belieben gehackte Wildkräuter wie Brennessel, Gundermann, Giersch, Bärlauch, Spitzwegerich, Schafgarbenblätter, Kletten- und Wiesenlabkraut, Wiesenbärenklau, Sauerampfer , …. aber auch Mädesüßblätter, , Löwenzahn, Brunnenkresse, Taubnessel, Lungenkrautblätter, Gänseblümchen, Huflattichblüten (am Besten als Deko obendrauf).
Je nach Menge 1 – 2 Eier unterquirlen – fertig!
Brennesselkraft
Jetzt im Frühjahr bietet sich die Brennessel an, um unsere Körper zu entschlacken und mit richtig viel Energie zu versorgen. Mit der Brennessel wächst gerne Klettenlabkraut, das man sehr gut kombinieren kann. Die reinigende Brennessel und das lymphausleitende Labkraut könnt ihr z.B. als Teekur anwenden: eine Brenssesselspitze (die oberen 4 – 6 Blätter) und ein oder zwei Stengel Klettenlabkraut pro Tasse frisch mit kochendem Wasser überbrühen und 2 – 5 Minuten ziehen lassen, länger ist auch kein Beinbruch. Täglich 2 – 3 Tassen für maximal 6 Wochen am Stück. Wenn ihr das länger machen wollt, macht eine Pause und wiederholt es. Ich mache es gerne 2 Wochen im abnehmenden Mond. Und noch was: wenn ihr euch so gar nicht von diesen Pflanzen angezogen fühlt – lasst es. Dann passen für euch andere Pflanzenwesen.Und natürlich könnt ihr allerhand wildes Kraut einfach zu einem leckeren Essen verarbeiten. Vieles passt in einen Kräuterquark, in ein Pesto, ein Kräutersalz, Salat……
Für mehr Ideen und sichere Bestimmung – kommt in einen meiner Kurse z.B. am 17. März. Oder organisiert euren eigenen Kräutertag mit mir.
Imbolc / Lichtmess / Brigids Tag
Das erste Fest im Jahreskreis ist Imbolc. Schutzherrin dieses alten keltischen Festes ist Brigid, die dreifaltige Göttin. Zum einen ist sie verantwortlich für die Schmiedekunst und das Feuer, zum anderen gilt sie als Göttin der Künste und der Barden; außerdem ist Brigid die Schutzherrin der Ärzte und Hebammen.
Traditionell wird Imbolc am 1. Februar als Symbol des Frühlingsbeginns und der Wiederkehr des Lichtes gefeiert. Die Christen machten aus Imbolc später Maria Lichtmess – ein kirchliches Fest der Kerzenweihe.
Imbolc wird eher ruhig gefeiert; mit einem klaren Blick auf kommende Ziele und stillen Reinigungszeremonien dient es der Vorbereitung auf das vor uns liegende Jahr.
Januar und Februar waren oft die härtesten Zeiten für unsere Vorfahren. Die Vorräte gingen dem Ende entgegen und die Fastenzeit war mehr Not als Tugend. In dieser Zeit lebte man zurückgezogen und kümmerte sich um das Haus; man , neue Kleidung wurde genäht und Dinge repariert. Alles wurde in Ordnung gebracht und geputzt. Es war die Zeit des Neuanfangs und der Reinigung – sowohl spirituell als auch praktisch. Der allseits bekannte Frühjahrsputz hat hier seinen Ursprung: man trennt sich von altem Ballast und schafft so Platz für Neues.
Der Herr des Winters übergibt nun das Zepter Brigid, der jungen Göttin, die den Frühling bringt. Auch bekannt als weiße Göttin, streift sie nun wieder durch die Wälder und bringt Fruchtbarkeit, Erneuerung und Frische mit sich, was durch hervorkommende Schneeglöckchen oder Krokusse deutlich wird. Die Wiederkehr des Lichtes und das Aufkeimen des Lebens sind zentraler Aspekt von Imbolc.
Ein weiteres Thema ist die Auswahl und Vorbereitung von Zielen fürs kommende Jahr. Es geht darum, zu prüfen: was ist mir wirklich wichtig, wo will ich meine Energie einsetzen. Sind die Projekte anfangs noch abstrakte Ideen, geht es nun darum, sie klarer & bewusster zu machen. Brigid inspiriert uns mit einer frischen Brise zu neuen Ideen; und da sie auch die Göttin der Schmiedekunst und des Feuers ist, übergibt sie uns den Hammer, um daraus konkrete Pläne zu schmieden.
Die Tage werden wieder länger, die Vögel zwitschern den Frühling herbei – wer weiß, wann er kommt? – und das Scharbockskraut zeigt sich wieder.
Ich muss ja öfter mal was Neues ausprobieren – so wie dies:
Hexenküsse
4 EL Brennesselsamen in Butter rösten, 100 g weiße Kuvertüre zerlassen, die Brennesselsamen, 200 g geschälte, gemahlene Mandeln und 150 g süße Kondensmilch (Milchmädchen o.ä.), eine Prise Salz; alles mischen, zu Kugeln formen und genießen!
Bruschetta mit Wildkräutern
Knoblauchsrauke, weniger Gundermann und Dost, etwas Quendel fein hacken, Tomaten fein würfeln, alles mit Salz und Pfeffer mischen und ziehen lassen.
Brotscheiben mit Olivenöl beträufeln und im Ofen oder auf dem Feuer rösten und die Tomatenmasse darauf verteilen.
Natürlich könnt ihr auch variieren, z.B. mit: Wiesenbärenklau, Schafgarbe, wenig Rainfarn. Schmeckt draußen am Feuer gleich noch besser!
Und schnell noch
Waldmeistersirup gemacht
Pflücke einen Strauß Waldmeister, lasse ihn liegen und anwelken, bis er sein Aroma deutlicher entfaltet. Binde das Sträußlein zusammen und hänge es kopfüber in einen Krug mit einem guten Liter Wasser und lasse über Nacht bzw. ca. 10 Std. ziehen.
Nimm dann den Waldmeister heraus und eine leere 1,5 l Flasche zur Hand. Setze einen Trichter auf, fülle 500 g Zucker rein und 3 TL Zitronensäuregranulat und fülle mit dem gefilterten (einfach Küchentuch oder Kaffeefilter in den Trichter) Waldmeisterwasser auf.
Zuschrauben und so oft schütteln, bis sich alles gelöst hat.
Einen fingerbreit ins Glas geben und mit Wasser, Sprudel oder Sekt auffüllen.
Bärlauchbrot
1 kg Brotmehl 1050
1 Würfel Hefe,
Salz,
1 – 2 TL Zucker,
2 – 3 EL Olivenöl,
ca. 700 ml warmes Wasser,
soviel Bärlauch wie man mit zwei Händen greifen kann, feingehackt,
2 – 3 Handvoll Walnüsse
Gut verkneten, im Zweifelsfall etwas Mehl zugeben. Gut gehen lassen.
Den Teig nochmals gut zusammenkneten, zu 2 Brotlaiben formen und abermals gehen lassen bis zur doppelten Größe. Währenddessen den Backofen vorheizen auf 250° C.
Das Brot die ersten 10 Minuten bei voller Hitze backen, dann auf 180° C
reduzieren und fertigbacken (ca. 30 Minuten).
Vorgestern, Freitag, 03.02.2017 war mal wieder Vanessa Müller von der Heilbronner Stimme zu Gast in meiner Küche. Hier seht ihr was ich zubereitete, sie fotografierte und wir beide gemeinsam verspeisten. Wir starteten mit einem Hirsebrei zum Frühstück, dazu Chai. Zu Mittag genossen wir Rote Beete mit Meerrettichsahne und Forelle, scharfen Rettichsalat, Kartoffeln und Brunnenkresseguacamole. Also alles saisonale Zutaten gewürzt mit wärmenden Kräutern und Gewürzen.
Brunnenkresse ist ein Energiebündel mit jeder Menge Vitaminen und Mineralstoffen (A,B, C, K, Eisen, Kazium….), desinfizierend, stoffwechselanregend….und sie ist jetzt schon zu finden. Also, startet eure Frühjahrskur damit!
Für eine Guacamole zerdrückt ihr eine Avocado mit einer Gabel, vermischt und würzt diese mit etwas Salz, Pfeffer, Zitronensaft, Olivenöl und fügt die feingehackte Brunnenkresse hinzu. Lecker zu frischem Brot oder Kartoffeln.
Wir müssen auf unsere Seelen hören,
wenn wir gesund werden wollen.
Letztlich sind wir hier,
weil es kein Entrinnen vor uns selbst gibt.
Solange der Mensch sich nicht selbst
in den Augen und im Herzen seiner Mitmenschen begegnet,
ist er auf der Flucht.
Solange er nicht zulässt,
dass seine Mitmenschen an seinem Innersten teilhaben,
gibt es keine Geborgenheit.
Solange er sich fürchtet durchschaut zu werden,
kann er weder sich noch andere erkennen,
er wird allein sein.
“Alles ist mit Allem verbunden.“
Hildegard von Bingen
Für noch mehr Licht – Nervenkekse.
Meine Tochter kam vor einigen Jahren mal spät und kaputt von der Schule, in einer Stimmung, dass ich wusste „heute kracht´s!“ Ich war gerade beim Nervenkekse-backen, sie mampfte sicherlich 15 – 20 Stück, ging in ihr Zimmer, kam zurück, aß nochmal soviel und meinte plötzlich mit verklärtem Blick: „Mama, ich weiß auch nicht, grad war ich noch voll schlecht drauf – jetzt geht´s mir gut!“ Haltet euch dennoch lieber an die Empfehlung der Hildegard von Bingen.
Nervenkekse nach Hildegard von Bingen (ca. 180 Stück)
1 kg Dinkelmehl,
250 g Zucker,
250 g weiche Butter,
200 g gemahlene Mandeln,
2 – 3 Eier,
½ TL Salz,
12 – 15 gestr. TL gem. Zimt,
12 – 15 gestr. TL gem. Muskat,
3 gestr. TL gem Nelken,
2 – 3 gestr. TL gem Kardamom und
etwas Milch
zu einem Mürbteig verarbeiten, auswellen und ausstechen bzw. ausradeln und bei 180 ° C
20 – 25 Minuten backen.
Erwachsene essen von diesen Keksen täglich 4 – 5, Kinder 3 Stück.
Die Nervenkekse stärken alle 5 Sinne und verhindern deren Alterung. Sie schaffen ein fröhliches Gemüt, einen starken Mut, stärken die Nerven und die Konzentrationsfähigkeit.
Wenn du ein bischen „Licht für die Seele“ brauchst im Winter: SINGE!
z.B. https://www.youtube.com/watch?v=nLNnoaSQkVY
Aber auch unser schöner Kanon „Viel Glück und viel Segen“ kann ein wunderbares Mantra sein indem du es für dich selbst singst „auf all meinen Wegen“.
Quitten – sie sind so vielseitig und auch gesundheitlich interessant. Man kann ein Körperöl daraus herstellen oder ein Gel das den Juckreiz bei Insektenstichen lindert, sie gegen Halsschmerzen einsetzen oder auf vielerlei Arten kulinarisch verarbeiten. Hier ein schönes Rezept aus meinem Kochbuch „Orientalisch kochen – märchenhaft essen!“
Safarschal bi´l Qatr : Quitten in Sirup ( 8 Portionen )
4 mittelgroße Quitten schälen, halbieren, Blüte und Stiel abschneiden und mit einem Löffel das Kernhaus ausstechen.
Backofen auf 200 ° C Ober-/Unterhitze vorheizen.
1/2 l Wasser mit
300 g Zucker aufkochen,
Saft einer Zitrone und
3 Gewürznelken zugeben, die Quittenhälften reinlegen und alles ca. 10 Minuten kochen. Dann nebeneinander in eine Auflaufform setzen, mit dem Sirup begießen und im vorgeheizten Ofen ca. 1Stunde garen, bis sie richtig weich und rötlich sind.
Zusammen mit dem Saft auf Dessertschälchen verteilen, erkalten lassen und mit
je 1 – 2 TL Kaymak garnieren.
Kaymak ist angedickte, sterilisierte Sahne. Man erhält sie in Dosen in türkischen Läden. Ersatzweise kann man natürlich auch Schlagsahne oder Crème fraiche verwenden.
Dieses Dessert sättigt übrigens mehr, als man denkt.
Ab sofort bin ich das
Das Kräuterweible von Wimpfen
Immer Sonntag um 12.00 beginnt beim Rathaus ein kurzweilig-informativer Rundgang durch Wimpfens Geschichte, erzählt aus der Perspektive des Kräuterweibles, das während des dreißigjährigen Krieges in Wimpfen lebte und wirkte, gewürzt mit ihrem Kräuterwissen. Ausgleich:5,– Taler. Wer kommt läuft mit, hat Spaß und weiß hinterher wieder etwas mehr.
Kürzlich besuchte mich ganz spontan Tanya Schindelin und machte mit mir diesen kleinen Film: https://www.youtube.com/watch?v=WqP3PkcnBT0&feature=share
Immer wieder schön zu sehen